English
below
Vielleicht
habt ihr euch schon mal gefragt, wie ein Tag im Radreisedasein so
aussieht.
Im
Suedwesten
Boliviens,
7.
September
2012:
Um
kurz nach 7 Uhr kommt die Sonne ueber den Berg und wir trauen uns in
den kalten Morgen. Der Atem dampft und eine duenne Eisschicht bedeckt
das Zelt aussen und innen.
Wir
befinden
uns
hinter
einer
Steinmauer,
die
etwas
Schutz
gegen
den
Wind
gibt.
Daneben
die
Strasse,
die
eigentlich
nur
eine
Fahrspur
durch
die
Steinwueste
ist.
Auf
der
anderen
Seite
eine
kleine
Lagune,
auf
der
uns
ein
paar
Flamingos
begruessen.
Mit
abgestorbenen Wurzeln unterhalten wir ein kleines Feuer im Hobo-Ofen.
Ueber Nacht hatten wir eine Wasserflasche im Innenzelt, damit kochen
wir uns erstmal Tee und Haferbrei. Die restlichen Wasserreserven sind
wieder mal eingefroren. Um 8.30 Uhr sind sie jedoch teilweise
aufgetaut und wir koenen uns ein paar Liter fuer den Tag filtern.
Dann
geht
es
los,
dick
eingepackt,
so
dass
wir
nur
fuer
die
Nasen
etwa
Sonnencreme
brauchen.
Am
Vormittag passieren wir noch zwei weitere Lagunen, bevor es bei
zunehmendem Wind stetig bergauf geht.
Es
gibt
mindestens
10
parallel
verlaufende
Spuren,
alle
gleich
sandig
und
schlecht
zu
befahren.
Etwa
300m
zu
unserer
Rechten
rast
ein
Gelaendewagen
mit
Touristen,
ein
haeufiger
Anblick,
ploetzlich
ueberschlaegt
er
sich
und
landet
auf
der
Seite.
Alle
Insassen
klettern
aus
dem
Fenster
und
scheinen
unverletzt,
daher
fahren
wir
auch
einfach
weiter,
denn
wir
wollen
heute
die
naechste
Wasserquelle
erreichen.
Gegen
Mittag wird der Wind immer staerker und wir schieben nur noch im Sand
bergauf. Es ist kein Windschutz in Sicht und irgendwann kauern wir
uns einfach hinter die Raeder um ein paar Kekse mit Marmelade zu
essen.
Die
Landschaft ist mindestens so schoen wie lebensfeindlich.
Es
geht sehr zaeh und langsam voran, wann wir den Pass auf ca. 4700m
ueberqueren bekommen wir gar nicht genau mit.
Langsam
geht es spuerbar bergab. Es ist aber eher eine Rutschpartie im tiefen
Sand, so dass wir uns eine harte, steinige Wellblechpiste wuenschen
wuerden. Oft bleiben wir stecken und ziehen die Raeder optimistisch
auf eine andere Spur.
Wir
freuen uns dann sehr endlich die erste Abzweigung des Tages zu
erreichen, von dort sind es nur noch 2km bis zum Hotel del desierto.
Die schuetteln uns nochmal gut durch, sind aber fahrbar.
Als
wir um 17.30 Uhr endlich ankommen, geht gerade die Sonne unter.
Bob
ein Radler aus Australien, den wir schon oefter getroffen haben, hat
es schon vor uns hierher geschafft.
Wer
auf
dieser
Route
mit
dem
Rad
reist,
kennt
das
Hotel.
Es
ist
schick
und
teuer,
aber
Radler
duerfen
umsonst
zelten,
die
wirklich
heisse
Dusche
benutzen
und
wenn
sie
so
gluecklich
sind
wie
wir,
am
naechsten
Tag
die
Reste
des
Fruehstueckbuffets
verputzen.
Selbstverstaendlich
erst
wenn
die
zahlenden
Gaeste
mit
ihren
Gelaendewagen
abgezogen
sind.
Am
Abend sitzen wir mit Bob bei einer Tasse Tee in unserem Zelt.
Dann
gibt es noch eine ordentliche Portion Spaghetti, aber leider keinen
heissen Stein im Schlafsack, denn heute mussten wir zur Ausnahme mit
Gas kochen, hier waechst wirklich nichts was brennen wuerde.
Daher
schlafen wir mit kalten Fuessen ein, sind aber so erledigt, dass es
uns leicht gelingt.
Heute
sind wir in 6 Stunden 11 Minuten und 1 Sekunde ganze 36,41km voran
gekommen.
___________
Im
Nordwesten
Argentiniens,
4.
Oktober
2012:
Um
kurz
nach
8
Uhr
stehen
wir
auf,
wegen
der
Zeitverschiebung
unsere
gewohnte
Tagwacht
aus
Bolivien.
Es
ist
herrlich
mild
und
das
Aufstehen
faellt
einiges
leichter.
Heute
fahren wir ausnahmsweise ungefruehstueckt los.
Nach
ca. 10km kommen wir zu einem Haus mit Leitungswasser, wie immer
trinkbar. Danach kochen wir erstmal Fruehstueck und verbrauchen viel
Sonnencreme, denn die Kleidung ist deutlich kuerzer geworden.
Abwechselnd
geben wir uns Windschatten, was so einiges an Energie spart. Es ist
ein Genuss das Surren der Raeder auf dem Asphalt zu hoeren. Huegelig
geht es durch die mittlerweilen etwas eintoenig gewordene Landschaft
immer geradeaus.
Ab
und zu liegen getrocknete Tierkadaver am Strassenrand, Hunde, Esel,
Kuehe.
Bis
zur argentinischen Siesta, ca 13 bis 18 Uhr, wollen wir es bis zum
naechsten Ort schaffen. Wir erreichen ihn rechtzeitig um noch
einzukaufen und Wasser aufzufuellen.
Fuer
die Mittagspause suchen wir den Schatten eines Baumes, da es sonst zu
heiss waere.
Unser
Picknick besteht aus Kaesebroten, einem Trinkyogurt und Obst.
An
diesem Tag ueberqueren wir die 15 000 Gesamtkilometer.
Nach
100
Tageskilometer
machen
wir
alle
10km
eine
kurze
Pause
fuer
den
Hintern.
So
kommen
wir
noch
sehr
weit
und
schlagen
um
18
Uhr
wie
so
oft
in
einem
ausgetrockneten
Flussbeet
unser
Zelt
auf.
Das
Tageslicht reicht noch um uns in der Sonne zu waschen.
Hier
gibt
es
ueberall
bestes
Brennholz.
Auch
heute
kochen
wir
Spaghetti,
aber
mit
viel
frischem
Gemuese
in
der
Sauce
und
Reibekaese.
Was
fuer
ein
Luxus.
Wir
sitzen noch lange draussen und trinken Tee unter dem Sternenhimmel.
Heute
sind wir 140,94km in 6 Stunden 21 Minuten in 58 Sekunden gefahren !!!
___________
Ueber
die Ruta 40 haben wir in der Zwischenzeit Mendoza erreicht, hier
goennen wir uns ein Hotel und geniessen das Stadtleben fuer ein paar
Tage.
Als
naechstes wollen wir nochmals die Andenkordillere nach Chile
ueberqueren und dort die Hauptstadt Santiago ansteuern.
Wir
melden uns wieder……
Eure
Bummelradler
Martina
& Jons
Poserphotos - Salar de Uyuni – Posing photos |
Nahtloses Kampfbraeunen – The total tan |
Essensvorrat fuer 12 Tage – Food for 12 days |
Es gibt mehr als einen Weg - There is more than one path |
Abfahrt aus den Anden – Leaving the andes |
Tolle Zeltplaetze in Argentinien – Great campsites in Argentina |
Beim Radreisen gewinnen alle – Everyone is a winner travelling by bike |
Gerade Richtung Sueden – Straight on to the south |
_________________________________________________________________________________
Maybe
you have asked yourself how does a typical day of our touring cycling
live look like ?
South-west
Bolivia,
7th
of
September
2012:
Shortly
after
7
a.m.
the
sun
rises
over
the
hill
and
we
dare
to
leave
the
tent
into
the
cold
morning.
The
breath makes little clouds and a thin ice layer covers the tent from
the in- & outside.
We
are
behind
a
stonewall
that
gives
a
bit
of
protection
against
the
wind,
close
by
the
street
which
is
actually
just
a
track
through
the
stoney
desert.
On
the
other
side
flamencos
are
greeting
us
from
a
small
laguna.
During
the
night
we
had
a
bottle
of
water
in
the
inner
tent,
we
use
it
to
make
tea
and
porridge.
The
rest
of
our
water
is
frozen.
With
dried roots we mantain a little fire in the hobo-stove.
By
8.30 a.m. the sun has melted parts of the water so we can filter a
few liters for the day.
Then
we
are
finally
ready
to
leave.
We
wear
so
much
clothes that
we
only
need
a
tiny
bit
of sunscreen for
the
nose.
In
the
morning
we
pass
two
other
lagunas,
with
increasing
wind
we
start
to
climb.
There
are many parallel tracks to chose from, but they are all equally
sandy and difficult to cycle on.
About
300m to our right there is a tourist jeep (a common sight here)
racing through the desert, suddenly it (ueberschlagen) and ends up on
its side. All passengers climb out of the jeep, they seem to be OK,
so we just continue because we want to reach our next water source
this evening.
Around
midday there is more and more wind and we end up pushing our bikes
uphill through the sand.
There
is
no
windbreak
in
sight,
so
we
end
up
hiding
behind
our
bicycles
to
eat
some
crackers
with marmalade.
The
landscape
here
is
at
least
as
beautiful
as
it
is
hostile.
We
advance
very
slowly,
we
don`t
even
realize
at
what
point
we
cross
the
4700m
pass.
Finally
there is a downhill, but it is more sliding than riding in the deep
sand, so we would prefer a hard and stoney washboard.
Often
we get stuck, we optimistically pull the bike to an other track and
continue.
We
are happy to see the signpost at the first intersection of the day.
It leads to hotel del desierto.
After
2 more kilometers of rocky but ridable washboard we are finally
there.
The
sun is already setting when we arrive at 5.30 p.m.
Bob,
a
cyclist
who
we
have
met
several
times
before
has
already
made
it
here
before
us.
Whoever
travels
on
this
route
by
bike
knows
about
this
place.
It
is
a
fancy
and
expensive
hotel,
but
they
let
cyclists
camp
here
for
free,
let
them
use
the
really
hot
shower
and
if
they
are
as
lucky
as
us
they
can
even
finish
up
the
breakfast
buffet
the
next
morning.
Of
course only after
the
organized
jeep
tours
are
clear
of
the
place.
In
the
evening
we
sit
in
our
tent
cleaner
that
we
have
been
for
the
last
two
weeks
and
enjoy
a
cup
of
tea
with
Bob.
For
dinner
we
have
a
decent
portion
of
pasta,
but
unfortunaly
no
hot
stone
in
the
sleeping
bag
because
we
had
to
cook
with
gas.
There
is
nothing
growing
here
that
would
burn.
So
we have to go to sleep with could feet, but since we are so tired and
exhausted that turns out not to be a problem.
Today
we advanced a total of 36,41km in 6 hours 11 minutes and 1 second.
_______
North-west
Argentina,
4th
of
October
2012:
Shortly
after
8
a.m.
we
get
up,
due
to
the
time
difference
it
is
still
our
usual
time
from
Bolivia.
It
is
mild,
so
getting
up
is
a
lot
easier.
Today
we leave without breakfast. After about 10km we reach a house with
tabwater like usual it is drinkable. Afterwards we cook breakfast and
use a good amount of sunscreen because clothing has gotten a lot
shorter.
We
take
turns
in
giving shade against the wind,
that
saves
a
lot
of
energy.
It
is
great
to
hear
the
sound
of
the
wheels
on
the
tarmac.
Undulating
we always cycle straight on. The landscape seems to be the same since
a few days.
From
time
to
time
there
is
a
dried
animal cadaver at
the
side
of
the
road,
dogs,
dunkeys,
cows.
Before
the argentinian siesta from about 1 to 6 p.m. we want to make it to
the next village. We reach it in time to do some shopping and fill up
on water.
For
the lunch break we search the shade of a tree, otherwise it would be
too hot.
Our
picnic consists of bread with cheese, yogurt and fruit.
On
this day we cross the 15 000 total kilometers.
After
100 kilometers for the day, we stop every 10km to have a short break
for our butt. That way we make it quite far and pitch our tent around
6 p.m in a dried out river bed.
There
is
still
enough
sun
to
wash
ourselves
in
the
warmth.
It
is
no
problem
to
find
wood
to
burn.
This
evening
we
also
have
spaghetti,
but
with
lots
of
fresh
vegtables
in
the
sauce
and
grinded
cheese
on
top.
What
a
luxery.
Drinking
tea,
we
keep
sitting
outside
enjoying
the starry sky.
Today
we cycled 140,94km in 6 hours 21 minutes and 58 seconds.
_______
In the
meantime we reached Mendoza by the famous Ruta 40. Here we treat
ourselves with a hotel and enjoy the citylife for a few days.
The
next step is to cross the andes one more time to Chile to head for
the capital Santiago.
We
keep you updated....
Yours ciclistas
Martina
& Jons
Hallo Martina und Jons, viele Grüße aus Westerland senden Euch Dani+Kai.
AntwortenLöschenWir sind total begeistert von Eurem Süd-Amerika Trip. Die Bilder , die Berichte der totale Wahnsinn. Wir beneiden Euch.
Liebe Martina ich soll dir Grüße ausrichten von Simone, Noreen und Lars vom Kurbetrieb.
Auf ein baldiges Wiedersehen und Alles Gute von
Dani und Kai aus Westerland
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschentest, test
AntwortenLöschentest 2
AntwortenLöschenImmer wieder berauschend und beneidenswert - faszinierende Bilder - tolle Berichte - danke euch und weiter so - viel Glück und noch mehr prägende Erlebnisse ...
AntwortenLöschenHeute abend geht´s wieder zum Basketball nach Boll - anschließend werden wir euch mal wieder gemeinsam beneiden.
Gruß aus dem kalten und verregneten deutschen November
Martin
Hallo ihr beiden! Vielen dank für die schöne Zeit zusammen! Und danke auch für die interessanten zeilen. - Am 22.12. gibt es hier in Esquel eine kleine Feier (dass die erde nicht unter gegangen ist) Ich denke, dass der Dueno des Hostels nichts dagegen haette, wenn ihr auch kommt (falls es nicht viel zu weit ist ;-)
AntwortenLöschenGebt mir doch bitte nochmal euer Emailadress; die habe ich bereits verschlammt... (Meine steht in Martinas Buch) - Nos vemos!
Hendrik
Halo Ihr beiden, vielen Dank für die Season greetings via German. Auch euch in 2013 alles Gute, vor allem Gesundheit und weitere tolle Erlebnisse und Erfahrungen die ihr mit uns teilen könnt. Es ist immer wieder toll eure Berichte und Bilder zu sehen ...
AntwortenLöschenMartin